Studienname: PSMA
Untersuchung von Resistenzmechanismen und Tumorvielfalt bei metastasiertem, antihormonresistentem (kastrationsresistentem) Prostatakrebs
Kurzbeschreibung
Ein Therapieansatz beim metastasierten kastrationsresistenten Prostatakrebs ist die 177LuPSMA-Radioligandentherapie (RLT). Einige Tumore sprechen jedoch weniger gut auf diese gezielte Therapie an und es sind weitere Untersuchungen zu den Hintergründen dieser Resistenzen erforderlich. Ziel der PSMA-Studie ist es, die Tumorzellen bei Prostatakrebs auf ihre Vielfalt zu untersuchen und mögliche Resistenzmechanismen zu identifizieren. Männer zwischen 18 und 99 Jahren mit einem metastasierten kastrationsresistenten Prostatakrebs können an dieser Studie teilnehmen.
Ablauf der Studie

Vorbedingungen

Diagnose:
Prostatakrebs

Therapielinie:
Rezidiv / primär refraktär

Alter: 18 bis 99

Kriterien:
metastasierte Erkrankung, PSMA-Therapie geplant

Zuordnung

Einarmige Studie

Durchführung

Positronen-Emissions-Tomographie (PET) und Gewebeproben vor und nach einer PSMA-Therapie

Beobachtung

Studienbeschreibung
Prostatakrebs (Prostatakarzinom) ist eine der häufigsten Krebserkrankungen bei Männern. Das Risiko, daran zu erkranken, steigt mit dem Alter, bei familiärer Vorbelastung oder durch hormonelle Einflüsse. Diese Krebserkrankung entwickelt sich meist langsam in der Prostata, einer kleinen Drüse unterhalb der Harnblase, die eine Rolle bei der Fortpflanzung spielt. Die Erkrankung kann metastasieren, das heißt, Krebszellen breiten sich auf andere Organe aus. Oft bleibt die Erkrankung lange unbemerkt, weil sie zunächst keine Beschwerden verursacht. Bei aggressiveren Formen ist eine Behandlung notwendig, zum Beispiel durch Operation, Strahlentherapie oder Antihormontherapie. Im Rahmen einer Antihormontherapie wird dem Körper das Geschlechtshormon Testosteron mithilfe von Medikamenten entzogen. Ziel ist es, das Testosteron auf ein sogenanntes Kastrationsniveau (sehr niedrige Werte, wie nach Entfernung der Hoden) zu senken. Testosteron fördert das Wachstum der Prostatakrebszellen und durch die Blockierung des Hormons soll das Tumorwachstum gestoppt werden. Wenn der Tumor trotz Hormonentzug weiter wächst, handelt es sich um einen kastrationsresistenten Prostatakrebs. Ein aktueller Therapieansatz beim metastasierten kastrationsresistenten Prostatakrebs ist die 177LuPSMA-Radioligandentherapie (RLT), bei der radioaktiv markierte Moleküle an PSMA-bildende Krebszellen andocken und diese durch eine lokale Strahlung zerstören. Das prostataspezifische Membranantigen (PSMA) ist ein Oberflächenprotein, das natürlicherweise auf Prostatazellen vorkommt und auf Prostatakrebszellen und den Krebszellen der Metastasen vermehrt nachgewiesen werden kann. Allerdings wird bei einigen Patienten beobachtet, dass diese Behandlung nicht wirkt, der Krebs also gegenüber der Therapie resistent ist. Mögliche Gründe für das unzureichende Ansprechen auf die Therapie können unter anderem die Heterogenität des Tumors (Unterschiede in der Aktivität und Zusammensetzung der Tumorzellen) und tumorbiologische Anpassungen des Tumors (veränderte Stoffwechselwege und alternative Überlebensstrategien) sein. Ziel der vorliegenden Studie ist es, diese Heterogenität und adaptive (angepasste) Resistenzmechanismen bei Prostatakrebstumoren zu untersuchen. Im Rahmen der Studie werden zwei primäre Endpunkte innerhalb von zwei Kohorten untersucht. In Kohorte A wird untersucht, ob sich die Stoffwechselaktivität des Tumors innerhalb einer Metastase und zwischen verschiedenen Metastasen in der Positronen-Emissions-Tomographie (PET) unterscheidet. Eine PET ist ein modernes bildgebendes Verfahren, das vor allem dazu dient, aktive Tumorzellen sichtbar zu machen. In Kohorte B sollen anhand von Biopsien der Metastasen (Entnahme von Gewebeproben) vor und nach einer 177Lu-PSMA-RLT Resistenzmechanismen identifiziert werden. Zusätzlich wird in beiden Kohorten das Blut der Patienten auf tumorspezifische Mutationen in der zirkulierenden, zellfreien DNA (ctDNA) untersucht. Die Studie ist prospektiv und nicht-interventionell, das heißt, dass im Rahmen der Studie keine Medikamente oder neuen Behandlungsformen untersucht werden. Männer im Alter von 18 bis 99 Jahren mit einem metastasierten kastrationsresistenten Prostatakrebs können an dieser Studie teilnehmen. Es müssen PSMA-positive Metastasen nachgewiesen werden und die Standardkriterien für eine 177Lu-PSMA-RLT erfüllt sein. Nicht teilnehmen dürfen Personen mit schweren psychiatrischen Erkrankungen und angeborenen Blutungsstörungen. Fakten: 1. Welche Erkrankung: Prostatakrebs (Prostatakarzinom) 2. Krebs-Merkmale: metastasiert und PSMA-positive Metastasen, kastrationsresistent, Erfüllung der Standardkriterien für eine 177Lu-PSMA-RLT 3. Was untersucht die Studie: Stoffwechselaktivität mittels PET und Biopsien der Metastasen vor und nach 177Lu-PSMA-RLT 4. Ziel der Studie: Charakterisierung der Tumorvielfalt und Resistenzmechanismen 5. Studienmerkmale: prospektiv, nicht-interventionell, zwei Kohorten
Durchführende Einrichtungen
Klinik für Nuklearmedizin
Studienzentrum | Nuklearmedizin
offen
Geschlecht:
männlich
Altersgruppe:
ab 18 Jahren
Therapielinie:
nicht angegeben
Art der Studie:
Beobachtend