Vorbedingungen
Studienname: PROTECTOR/FIRE-10
Vorbehandlung von fortgeschrittenem Darmkrebs vor der Operation: Kann eine Chemotherapie vor der operativen Entfernung das Behandlungsergebnis verbessern?
Kurzbeschreibung
Darmkrebs (Kolonkarzinom) ist eine der häufigsten Krebserkrankungen weltweit. Bei lokal fortgeschrittenem Kolonkarzinom ist die Prognose ohne adäquate Therapie oft ungünstig. Die Standardbehandlung besteht aus einer Operation, gefolgt von einer Chemotherapie (adjuvant). Ziel der PROTECTOR/FIRE-10-Studie ist es, zu untersuchen, ob eine neoadjuvante Chemotherapie (vor Operation) das krankheitsfreie Überleben der Patient*innen im Vergleich zum Standardverfahren, bei dem die Therapie adjuvant (nach Operation) erfolgt, verbessern kann. Teilnehmen können erwachsene Patient*innen mit einem fortgeschrittenen Darmkrebs (Adenokarzinom im Kolon oder oberen Rektum) mit positivem Lymphknotenbefund. Es dürfen keine Tumorabsiedlungen in anderen Körperregionen (Fernmetastasen) vorliegen und es muss eine chirurgische Behandlung mit dem Ziel der Heilung angestrebt werden.
Ablauf der Studie
Vorbedingungen
Diagnose:
Darmkrebs
Therapielinie:
Erstlinie / bisher keine Therapie
Alter: ab 18
Kriterien:
Stadium T3-4, positiver Lymphknotenbefund (N+), Mikrosatelliten-Stabilität (MSS), keine Fernmetastasen.
Zuordnung
Randomisierung
2:1
Durchführung
Beobachtung
24 Monate
Studienbeschreibung
Darmkrebs (Kolonkarzinom) ist eine der häufigsten Krebsarten weltweit. Er entsteht in der Regel aus gutartigen Wucherungen, sogenannten Polypen, die sich vor allem im Dickdarm (Colon) oder im Enddarm (Rektum) bilden. Wenn diese Polypen sich über Jahre hinweg verändern, können sie zu Krebs werden. Die genauen Ursachen sind nicht vollständig geklärt, aber es gibt verschiedene Faktoren, die das Risiko erhöhen können, wie das Alter, familiäre Vorbelastung, eine ungesunde Ernährung, chronische Darmerkrankungen, Rauchen, übermäßigem Alkoholkonsum und Bewegungsmangel. In den frühen Stadien verursacht Darmkrebs oft keine Symptome. Im fortgeschrittenen Stadium können jedoch Bauchschmerzen, Veränderungen der Stuhlgewohnheiten wie häufiger Durchfall oder Verstopfung, Blut im Stuhl, Gewichtsverlust und Müdigkeit auftreten. Im fortgeschrittenen Stadium hat sich Darmkrebs bereits in alle Schichten der Darmschleimhaut ausgedehnt. Darüber hinaus können Lymphknoten befallen sein und Tumorabsiedlungen (Metastasen) in anderen Organen, meist Leber oder Lunge, vorliegen. In einem solchen Fall ist es oft nicht mehr möglich, durch eine Operation alle Tumorzellen aus dem Körper zu entfernen. Deshalb werden zusätzlich Radiochemotherapie/Chemotherapie und zielgerichtete Therapien eingesetzt. Zudem bieten neoadjuvante Therapien vielversprechende Möglichkeiten zur Tumorreduktion und Verbesserung der chirurgischen Ergebnisse. Neoadjuvante Therapien sind Behandlungen, die vor der Operation eingesetzt werden. Ihr Ziel ist es, den Tumor zu verkleinern oder zu stabilisieren, um die chirurgische Entfernung zu erleichtern oder die Erfolgsaussichten zu verbessern.
Das Ziel der PROTECTOR/FIRE-10-Studie ist es, die Wirksamkeit einer solchen neoadjuvanten Chemotherapie mit anschließender Operation mit dem Standardverfahren zu vergleichen, bei dem nach der Operation eine zusätzliche Behandlung entsprechend dem Krebsstadium erfolgt. Das Hauptziel besteht darin, zu untersuchen, ob die präoperative Chemotherapie die Zeit verlängern kann, in der Patient*innen frei von der Krankheit bleiben, was als krankheitsfreies Überleben bezeichnet wird. Dafür werden die Patient*innen per Zufall (randomisiert) in zwei Gruppen eingeteilt. Die Behandlungsgruppe erhält vor der Operation eine neoadjuvante Chemotherapie über 12 Wochen. In der Kontrollgruppe erfolgt nach heutigem Standard die Operation. Im Anschluss daran erfolgt eine nicht studienspezifische, stadiengerechte adjuvante Therapie. Die Studie dauert etwa 2 Jahre. Während dieser Zeit erhalten die Patient*innen die Behandlung und werden überwacht.
Teilnehmen können erwachsene Patient*innen ab 18 Jahren mit Darmkrebs (Adenokarzinom des Dickdarms (Colon) oder Enddarms (Rektum)), der sich in einem fortgeschrittenen Stadium (Stadium T3-4) befindet, und/oder positivem Lymphknotenbefund, der durch CT- oder MRT-Bildgebungen festgestellt wurde. Jedoch darf keine Ausbreitung des Krebses auf entfernte Körperregionen (Metastasen) vorliegen. Der Tumor muss bestimmte genetische Merkmale wie Mismatch-Repair-Fähigkeit oder Mikrosatelliten-Stabilität aufweisen und es muss eine Operation mit kurativer Zielsetzung möglich sein.
Fakten zur Studie:
1. Welche Erkrankung: fortgeschrittener Darmkrebs (Adenokarzinom des Colons oder oberen Rektums)
2. Krebs-Merkmale: Stadium T3-4, positiver Lymphknotenbefund (N+), Mikrosatelliten-Stabilität (MSS), keine Fernmetastasen
3. Was untersucht die Studie: neoadjuvante Chemotherapie vor der Operation vs. Standardtherapie nach Operation
4. Ziel der Studie: Verlängerung des krankheitsfreien Überlebens durch neoadjuvante Chemotherapie
5. Wie lange dauert die Studie: bis zu ca. 2 Jahre
6. Studienmerkmale: Phase-3-Studie, randomisiert, zwei Studienarme
Durchführende Einrichtungen
2. Medizinische Klinik
Studienzentrum | 2. Medizinische Klinik
3. Medizinische Klinik
Studienzentrum | 3. Medizinische Klinik
in Vorbereitung
Phase III
Geschlecht:
alle
Altersgruppe:
ab 18 Jahren
Therapielinie:
Erstlinie
Art der Studie:
Interventionell

