Vorbedingungen
Studienname: MOSAIC
Kombination von Midostaurin und Gemtuzumab Ozogamicin als Standard-Erstlinientherapie für Akute myeloische Leukämie (MOSAIC)
Kurzbeschreibung
Die akute myeloische Leukämie (AML) wird standardmäßig mithilfe einer intensiven Chemotherapie behandelt. Studien zeigen, dass bei bestimmten AML-Typen die zusätzliche Gabe der bereits zugelassenen Medikamente Midostaurin bzw. Gemtuzumab Ozogamicin die Behandlungsergebnisse verbessern kann. Ziel der MOSAIC-Studie ist es, die Wirksamkeit und Sicherheit der Kombinationstherapie Midostaurin + Gemtuzumab Ozogamicin + Standard-Chemotherapie zu untersuchen. Frauen und Männer zwischen 18 und 75 Jahren mit unbehandelter AML und FLT3- oder CBF-Mutation können an dieser Studie teilnehmen.
Ablauf der Studie
Vorbedingungen
Diagnose:
akute myeloische Leukämie (AML)
Therapielinie:
Erstlinie / bisher keine Therapie
Alter: 18 bis 75
Kriterien:
FLT3- oder CBF-Mutation
Zuordnung
Stratifizierung anhand von Markern und Randomisierung
1:1
Durchführung
Beobachtung
36 Monate
Studienbeschreibung
Die akute myeloische Leukämie (AML) ist eine bösartige Erkrankung des blutbildenden Systems, welche durch eine unkontrollierte Vermehrung von myeloischen Basten (unreifen weißen Blutkörperchen) im Knochenmark und Blut gekennzeichnet ist. Junge Patient*innen (unter 75 Jahren) ohne schwerwiegende Nebenerkrankungen und in einem guten allgemeinen Gesundheitszustand sollen standardmäßig eine intensive Chemotherapie erhalten. Mithilfe dieser intensiven Behandlung kann in vielen Fällen eine komplette Remission erreicht werden, sodass keine Krebszellen mehr nachweisbar sind. Ein wichtiger prognostischer Faktor für die Behandlung ist die Art der Mutation, welche im Rahmen der Erkrankung nachweisbar ist. Eine Mutation des CBF-Gens stellt hierbei eine günstigere Prognose mit einer höheren Rate einer kompletten Remission dar. Mutationen oder Überexpressionen von sogenannten Rezeptor-Tyrosinkinasen (RTKs), Proteinen auf der Zelloberfläche, werden jedoch mit einem höheren Risiko verbunden, dass die Erkrankung wiederkommt. Hierbei kann unter anderem das FLT3-Gen betroffen sein. Das bereits zugelassene Medikament Midostaurin hemmt diese Tyrosinkinasen und ist bereits zur Behandlung der AML in Kombination mit einer Chemotherapie zugelassen.
Das bereits zugelassene Medikament Gemtuzumab Ozogamicin stellt eine weitere Behandlungsoption dar (als Einzeltherapie oder in Kombination mit einer Chemotherapie). Gemtuzumab Ozogamicin ist eine Antikörper-Wirkstoff-Verbindung, welche spezifisch an das CD33-Protein der Krebszellen bindet und im Inneren der Krebszellen den toxischen Wirkstoff freisetzt. Das CD33-Protein kann sehr häufig bei einer AML mit CBF- und FLT3-Mutation nachgewiesen werden. Für die Kombination von Midostaurin und Gemtuzumab Ozogamicin wurden bisher jedoch noch nicht ausreichende Daten erhoben.
Ziel der vorliegenden Phase-1/2-Studie ist es, die Wirksamkeit der Kombinationstherapie Midostaurin + Gemtuzumab Ozogamicin + Standard-Chemotherapie zu untersuchen. Die Studie ist in zwei Phasen untergliedert. In Phase 1 soll die optimale und maximal tolerierbare Dosis der Kombinationstherapie Midostaurin + Gemtuzumab Ozogamicin bestimmt werden. Hierfür werden Patient*innen-Gruppen gebildet, welche Midostaurin + Gemtuzumab Ozogamicin in unterschiedlich hohen Dosierungen erhalten. Die Behandlung wird zusätzlich mit der Standard-Chemotherapie (Cytarabin + Daunorubicin) kombiniert.
In Phase 2 der Studie soll die Wirksamkeit der zusätzlichen Gabe von Midostaurin bzw. Gemtuzumab Ozogamicin bewertet werden. Die Patient*innen mit CBF-Mutation werden zufällig (randomisiert) in zwei Gruppen eingeteilt. Im Studienarm 1 erhalten die Patient*innen die in Phase 1 ermittelte Dosis für Midostaurin und Gemtuzumab Ozogamicin in Kombination mit der Standard-Chemotherapie (Cytarabin + Daunorubicin). Der Kontrollarm 1 erhält die Standard-Chemotherapie (Cytarabin + Daunorubicin) und Gemtuzumab Ozogamicin (ohne Midostaurin).
Die Patient*innen mit FLT3-Mutation werden ebenfalls zufällig in zwei Gruppen eingeteilt. Im Studienarm 2 erhalten die Patient*innen die in Phase 1 ermittelte Dosis für Midostaurin und Gemtuzumab Ozogamicin in Kombination mit der Standard-Chemotherapie (Cytarabin + Daunorubicin). Der Kontrollarm 2 erhält die Standard-Chemotherapie (Cytarabin + Daunorubicin) und Midostaurin (ohne Gemtuzumab Ozogamicin).
Die Studie ist nicht verblindet, d.h. ärztliches Personal und Patient*in wissen, welche Medikamente eingenommen werden. Die Behandlungen und Nachuntersuchungen im Rahmen der Studie erfolgen für bis zu 3 Jahre, in denen die Wirksamkeit der Therapie und das Auftreten von Nebenwirkungen durch die verschiedenen Medikamente untersucht werden.
Frauen und Männer zwischen 18 und 75 Jahren mit unbehandelter AML und FLT3- oder CBF-Mutation können an dieser Studie teilnehmen.
Fakten:
1. Welche Erkrankung: akute myeloische Leukämie (AML)
2. Krebs-Merkmale: unbehandelt, FLT3- oder CBF-Mutation
3. Was untersucht die Studie: Bewertung der Wirksamkeit und Nebenwirkungen der Kombinationstherapie Midostaurin + Gemtuzumab Ozogamicin + Standard-Chemotherapie
4. Ziel der Studie: Bestimmung der maximal tolerierbaren Dosis und Überprüfung der progressionsfreien Überlebensrate
5. Wie lange dauert die Studie: bis zu ca. 3 Jahre
6. Studienmerkmale: Phase-1/2, randomisiert, nicht verblindet, mehrere Studienarme und Berücksichtigung der nachgewiesenen Mutationen, alle Medikamente sind bereits zugelassen
Durchführende Einrichtungen
2. Medizinische Klinik
Studienzentrum | 2. Medizinische Klinik
offen
Phase I
Phase II
Geschlecht:
alle
Altersgruppe:
von 18 bis 75 Jahre
Therapielinie:
Erstlinie
Art der Studie:
Interventionell
