Studienname: MonumenTAL-6
Studie mit dem bispezifischen Antikörper Talquetamab in Kombinationstherapien bei Patient:innen mit rückfälligem oder therapieresistentem Multiplem Myelom nach Vorbehandlung mit Anti-CD38-Antikörper und Lenalidomid
Kurzbeschreibung
Aktuell stehen für Patient*innen mit Multiplem Myelom (MM), die bereits mit verschiedenen Therapielinien gegen ihre Erkrankung behandelt wurden, nur begrenzte Therapieoptionen zur Verfügung. Das Ziel der MonumenTAL-6 Studie ist es, die Wirksamkeit und Sicherheit neuer Kombinationstherapien mit Talquetamab zu bewerten. Teilnehmen können Frauen und Männer ab 18 Jahren mit Multiplem Myelom, die bereits mit ein bis vier vorherigen Therapielinien behandelt wurden.
Ablauf der Studie

Vorbedingungen

Diagnose:
Multiples Myelom

Therapielinie:
Rezidiv / primär refraktär

Alter: ab 18

Kriterien:
rezidiviert oder refraktär; 1–4 vorherige Therapien, einschließlich Lenalidomid und Anti-CD38-Antikörper

Zuordnung

Randomisierung
1:1:1

Durchführung

Talquetamab + Pomalidomid (Tal-P)

gegebenenfalls Vortherapie mit Dexamethason

Talquetamab + Teclistamab (Tal-Tec)

gegebenenfalls Vortherapie mit Dexamethason

Elotuzumab, Pomalidomid und Dexamethason (EPd) oder Pomalidomid, Bortezomib und Dexamethason (PBd)

Auswahl durch Prüfarzt/Prüfärztin

Beobachtung

77 Monate

Studienbeschreibung
Das Multiple Myelom ist eine Krebserkrankung des Knochenmarks, bei der sich bestimmte Immunzellen, sogenannte Plasmazellen unkontrolliert vermehren. Die Plasmazellen produzieren Antikörper, die im gesunden Zustand wichtig für die Infektabwehr sind. Ursachen für die Entstehung der Erkrankung sind nicht abschließend geklärt. Trotz Fortschritten in der Behandlung ist der Therapieansatz meist nicht auf Heilung aus (kurativ), sondern lediglich auf die Kontrolle von Symptomen und die Verhinderung des Fortschreitens der Krankheit (palliativ). Die Auswahl der Behandlung ist abhängig von verschiedenen Faktoren, wie dem Gesundheitszustand, dem Alter der Patient*innen und der Krankheitsaktivität. Wenn das Multiple Myelom trotz Behandlung zurückkehrt (Rezidiv) oder nicht gut anspricht (refraktär), wird meist eine neue Kombination aus anderen Medikamenten eingesetzt, oft wieder mit Antikörpern, Chemotherapeutika oder neuen Wirkstoffen. Die Therapie wird individuell an die bisherige Behandlung und den Zustand der Patient*innen angepasst. Ziel bleibt, das Multiple Myelom möglichst lange unter Kontrolle zu halten und die Lebensqualität zu erhalten. Aktuell stehen für Patient*innen, die bereits mit Lenalidomid und einem Anti-CD38-Antikörper behandelt wurden, begrenzte Therapieoptionen zur Verfügung. Die gängigen Behandlungsansätze in dieser Situation umfassen zum Beispiel Kombinationen wie: EPd (Elotuzumab, Pomalidomid und Dexamethason) oder PVd (Pomalidomid, Bortezomib und Dexamethason). Diese Therapien sind zwar etabliert, zeigen jedoch oft begrenzte Wirksamkeit und führen nicht immer zu einer langfristigen Krankheitskontrolle. Neue Therapieansätze sind sogenannte bispezifische Antikörper wie Talquetamab und Teclistamab, die spezielle Abwehrzellen des Körpers (T-Zellen) mit Krebszellen verbinden, sodass diese gezielt zerstört werden können. Alleine sind sowohl Talquetamab als auch Teclistamab beim rezidivierten oder refraktären Multiplen Myelom bereits zugelassen, als Kombinationstherapie allerdings noch nicht. Das Ziel der MonumenTAL-6-Studie ist daher, neue Kombinationstherapien zu untersuchen und mit der aktuellen Standardbehandlung zu vergleichen, um die Behandlungsergebnisse für diese Patient*innengruppe zu verbessern. Deshalb werden die Patient*innen zufällig (randomisiert) in drei Gruppen eingeteilt. In den beiden experimentellen Studiengruppen erhalten die Patient*innen entweder Talquetamab + Pomalidomid (Tal-P) oder Talquetamab + Teclistamab (Tal-Tec). Unter Umständen kann in beiden Gruppen vor der Behandlung eine Vortherapie mit Dexamethason erfolgen. In der dritten Gruppe (Vergleichsgruppe) erhalten Patient*innen die aktuelle Standardtherapie, also EPd oder PVd, je nach Wahl des ärztlichen Personals. Die Zuteilung ist offen, d. h. sowohl ärztliches Personal als auch Patient*in wissen, welche Behandlung sie erhalten. Die Behandlung im Rahmen der Studie wird fortgesetzt, bis die Erkrankung fortschreitet. Die Beobachtung im Rahmen der Studie erfolgt für bis zu 6 Jahre und 5 Monate. Primärer Endpunkt der Studie ist das progressionsfreie Überleben, also die Zeit, in der die Krankheit nicht fortschreitet. An der Studie können Frauen und Männer mit rezidiviertem oder refraktärem Multiplem Myelom teilnehmen, die bereits mit mindestens einer und maximal vier vorherigen Therapielinien behandelt wurden. Die Patient*innen müssen bereits einschließlich Lenalidomid und einen Anti-CD38-Antikörper (wie bspw. Daratumumab) erhalten haben. Die Patient*innen dürfen allerdings nicht mit den Medikamenten Pomalidomid, Teclistamab oder Talquetamab vorbehandelt worden sein. Fakten: 1. Welche Erkrankung: Multiples Myelom 2. Krebs-Merkmale: rezidiviert oder refraktär; 1–4 vorherige Therapien, einschließlich Lenalidomid und Anti-CD38-Antikörper 3. Was untersucht die Studie: Kombinationstherapien mit Talquetamab (Talquetamab + Pomalidomid (Tal-P) oder Talquetamab + Teclistamab (Tal-Tec)) im Vergleich mit der Standardtherapie (Epd oder PVd) 4. Ziel der Studie: Verlängerung der Zeit ohne Krankheitsfortschritt 5. Wie lange dauert die Studie: Behandlung bis zum Fortschreiten der Krankheit oder Auftreten unerwünschter Wirkungen; Nachbeobachtung bis zu 6 Jahre und 5 Monate 6. Studienmerkmale: Phase-3-Studie; offene Studie ohne Verblindung; zufällige (randomisierte) Zuteilung
Durchführende Einrichtungen
2. Medizinische Klinik
Studienzentrum | 2. Medizinische Klinik
geschlossen
Phase III
Geschlecht:
alle
Altersgruppe:
ab 18 Jahren
Therapielinie:
Rezidiv/Refraktär
Art der Studie:
Interventionell