Studienname: M22-132
Epcoritamab, ein neuer bispezifischer Antikörper in Kombination mit verschiedenen Medikamenten zur Behandlung von Patient*innen mit einem Non-Hodgkin-Lymphom 
Kurzbeschreibung
Non-Hodgkin-Lymphome (NHL) beschreiben eine Gruppe von Lymphomen, bei denen weiße Blutkörperchen, die Lymphozyten, bösartig verändert sind und sich stark vermehren. Neben der klassischen Immunchemotherapie werden zunehmend gezielt wirksame Medikamente eingesetzt, wie z.B. Epcoritamab, ein neuartiger Antikörper, der gleichzeitig an zwei Zellen binden kann (bispezifisch). Ziel der M22-132-Studie ist es, die Sicherheit, Verträglichkeit und Wirksamkeit von Epcoritamab in Kombination mit weiteren zugelassenen Medikamenten zu bewerten. Teilnehmen können Frauen und Männer ab 18 Jahren, die an einer der folgenden Formen des Non-Hodgkin-Lymphoms leiden: diffus großzelliges B-Zell-Lymphom (DLBCL), follikuläres Lymphom (FL), Mantelzelllymphom (MCL). 
Ablauf der Studie

Vorbedingungen

Diagnose:
Non-Hodgkin Lymphom

Therapielinie:
Unabhängig von Therapielinie

Alter: ab 18

Kriterien:
großzellige B-Zell-Lymphom, follikuläres Lymphom oder Mantelzelllymphom; CD20-positiv

Zuordnung

Stratifizierung anhand von Markern

Durchführung

Epcoritamab + Lenalidomide

bei diffusem großzelligem B-Zell-Lymphom rezidiv oder refraktär; erst Dosisfindung dann Anwendung

Epcoritamab + Ibrutinib + Lenalidomide

bei diffusem großzelligem B-Zell-Lymphom rezidiv oder refraktär; erst Dosisfindung dann Anwendung

Epcoritamab + Polatuzumab vedotin + Rituximab + Cyclophosphamide + Doxorubicin hydrochloride (HCl) + Prednisolon (pola-R-CHP)

bei diffusem großzelligem B-Zell-Lymphom unbehandelt; erst Dosisfindung dann Anwendung

Epcoritamab + CC-99282

bei diffusem großzelligem B-Zell-Lymphom rezidiv oder refraktär; erst Dosisfindung dann Anwendung

Epcoritamab + CC-99282

bei follikulärem Lymphom rezidiv oder refraktär; erst Dosisfindung dann Anwendung

Epcoritamab + Ibrutinib +/- Venetoclax

Mantelzelllymphom rezidiv oder refraktär; erst Dosisfindung dann Anwendung

Epcoritamab + Ibrutinib + Venetoclax

Mantelzelllymphom unbehandlet; erst Dosisfindung dann Anwendung

Epcoritamab + Pirtobrutinib

Mantelzelllymphom rezidiv oder refraktär; erst Dosisfindung dann Anwendung

Beobachtung

60 Monate

Studienbeschreibung
Non-Hodgkin-Lymphome (NHL) beschreiben eine Gruppe von Lymphomen; zu dieser gehören aggressive, aber auch langsam wachsende Formen, die sehr individuell behandelt werden müssen. Diese Krebsarten entstehen, wenn Lymphozyten (eine Art weißer Blutzellen) unkontrolliert wachsen und sich im Körper ausbreiten. Zu den Standardtherapien für NHL gehören Chemotherapie, Strahlentherapie und Immuntherapie. Epcoritamab ist ein Antikörper, der gleichzeitig an zwei Zielstrukturen (CD20 auf der Krebszelle, CD3 auf T-Zellen) bindet (bispezifisch), um das Immunsystem zu aktivieren und die Krebszellen zu zerstören. Ziel der M22-132-Studie ist es, die Sicherheit und Wirksamkeit von Epcoritamab bei Patient*innen mit einem Non-Hodgkin-Lymphom zu untersuchen. Die Studie hat mehrere Behandlungsarme (insgesamt 8), in denen Epcoritamab in Kombination mit anderen, bereits etablierten Medikamenten wie Lenalidomid, Ibrutinib, Polatuzumab Vedotin, Rituximab, Cyclophosphamid, Doxorubicin, Prednison und Pirtobrutinib verabreicht wird. In einem Arm der Studie kommt als Kombinationspartner der Wirkstoff „CC-99282“ zum Einsatz, ein sogenannter Cereblon E3 Ligase Modulator (CELMoD), der ebenfalls spezielle Ziele in der Krebszelle angreift und bisher nicht zugelassen ist. Die Einteilung in die Gruppen erfolgt diagnoseabhängig und ist auch für die Auswahl der Therapie entscheidend. Sowohl Patient*in, als auch Arzt/Ärztin kennen die Zuteilung (offen), die nicht zufällig (nicht randomisiert) erfolgt. Das Studiendesign umfasst eine Phase-1b/2-Studie, in der zuerst die passende Dosis anhand von Verträglichkeit und Nebenwirkungen überprüft (Phase 1b) und in der zweiten Phase die Wirksamkeit von Epcoritamab in Kombination mit verschiedenen Medikamenten getestet wird (Phase 2). Die Patient*innen erhalten die Medikamente in Zyklen von 21 oder 28 Tagen, abhängig vom spezifischen Behandlungsarm. Die Behandlung wird so lange fortgesetzt, bis die Krankheit fortschreitet, unzumutbare Nebenwirkungen auftreten oder die Patient*innen die Teilnahme beenden. Insgesamt werden die Patient*innen bis zu 5 Jahre nach Studienstart regelmäßig betreut.  Teilnehmen können erwachsene Frauen und Männer mit einer bestätigten Diagnose eines der folgenden Non-Hodgkin-Lymphome und mindestens einer nachweisbaren Manifestation des Lymphoms (z.B. befallener Lymphknoten). Zu den untersuchten Diagnosen zählen das diffus großzellige B-Zell-Lymphom (DLBCL), das follikuläre Lymphom (FL) und das Mantelzelllymphom (MCL). Die Tumorzellen müssen zusätzlich den Oberflächenmarker CD20 auf ihrer Zelloberfläche aufweisen (CD20-positiv), sodass Epcoritamab daran binden kann.  Fakten:  1. Welche Erkrankung: Non-Hodgkin-Lymphom (NHL): Diffus großzelliges B-Zell-Lymphom, Follikuläres Lymphom, Mantelzelllymphom 2. Krebs-Merkmale: rezidiviert/refraktär oder neu diagnostiziert, CD20-positiv 3. Was untersucht die Studie: Epcoritamab in Kombination mit einem weiteren Medikament (Lenalidomid, Ibrutinib, Rituximab, Cyclophosphamid, Doxorubicin, Prednison, Polatuzumab Vedotin, CC-99282), insgesamt 7 verschiedene Kombinationen in verschiedenen Armen 4. Ziel der Studie: Bewertung der passenden Dosis, Verträglichkeit (Phase 1b) sowie Nebenwirkungen und Wirksamkeit (Phase 2) anhand der Krankheitsaktivität der Kombinationen bei Patient*innen mit NHL 5. Wie lange dauert die Studie: Beobachtung über bis zu 5 Jahre, einzelne Behandlungszyklen 21-28 Tage 6. Studienmerkmale: Phase-1b/2-Studie, mehrere Behandlungsarme (8), nicht randomisiert, nicht verblindet (offen)
Durchführende Einrichtungen
2. Medizinische Klinik
Studienzentrum | 2. Medizinische Klinik
offen
Phase I
Phase II
Geschlecht:
alle
Altersgruppe:
ab 18 Jahren
Therapielinie:
Rezidiv/Refraktär
Art der Studie:
Interventionell