Für ein besseres Verständnis der Tumorbiologie von niedriggradigen Gliomen bei Kindern ist es hilfreich, Daten zentral zu sammeln und sie auszuwerten. Das Ziel der LOGGIC Core-Studie ist es, eine molekulare und klinische Datenbank aufzubauen, um potenziell neue Therapiemaßnahmen zu ermöglichen. An der Studie können Kinder und Jugendliche bis maximal 20 Jahre teilnehmen, die an einem niedriggradigen Gliom erkrankt sind.

Gliome sind Tumoren des Gehirns oder Rückenmarks (ZNS-Tumoren), die aus den Stützzellen des Nervensystems (Gliazellen) entstehen und je nach Art langsam oder aggressiv wachsen können. Gliome werden durch eine Einteilung der Weltgesundheitsorganisation (WHO) in 4 Grade eingeteilt. Diese lassen sich zusammenfassen in niedriggradige (Grad 1 und 2) und hochgradige (Grad 3 und 4) Gliome. Allgemein haben niedriggradige Gliome eine bessere Prognose, da sie langsamer wachsen. Trotzdem ist ihr Wachstum unvorhersehbar und der Krankheitsverlauf kann lebensbedrohlich sein. Zu den häufigsten niedriggradigen Gliomen bei Kindern gehören pilozystische Astrozytome (Grad 1), glioneurale Tumore (Grad 1) und diffuse Astrozytome (Grad 2), die sich in Zellzusammensetzung, Wachstumsmuster und Abgrenzung zum umliegenden Gewebe unterscheiden. Die Diagnose kann oft durch Bildgebung des Kopfes im MRT gestellt werden, wird aber meist durch eine Gewebeprobe (Biopsie) gesichert. Die Gewebeprobe wird zudem auf molekulare Biomarker untersucht, also spezielle genetische Veränderungen, um den Tumor genauer einzuordnen und mögliche Therapieoptionen zu bestimmen. In Ausnahmefällen muss auf eine Biopsie verzichtet werden, bspw. wenn der Tumor sich in einer ungünstigen Lage befindet. Die Standardbehandlung besteht meist aus einer Operation, bei der versucht wird, den Tumor möglichst vollständig zu entfernen. Falls eine komplette Entfernung nicht möglich ist oder der Tumor weiterwächst, können Medikamente wie Chemotherapie oder zielgerichtete Therapien eingesetzt werden. In bestimmten Fällen wird auch eine Bestrahlung erwogen, meist aber erst, wenn andere Behandlungen nicht ausreichen. Die Heilungschancen hängen stark von der Untergruppe und Lage des Tumors ab. Das Ziel der LOGGIC CORE-Studie ist es, eine molekulare und klinische Datenbank aufzubauen, um das Verständnis der Tumorbiologie der Erkrankung zu verbessern und dadurch neue Therapiemöglichkeiten zu entwickeln. Im Rahmen der Studie werden aus den bereits entnommenen Gewebe- und Blutproben genetische Merkmale bestimmt und somit ein „molekularer Fingerabdruck“ des Tumors erstellt. Die LOGGIC Core-Studie gibt keine Therapieempfehlungen ab und es werden auch keine Medikamente getestet. Aus den Untersuchungen des Tumors könnten allerdings neue Erkenntnisse gewonnen werden, die eventuell zusätzliche individuelle Behandlungsoptionen ermöglichen. Die Studie ist eine reine Registerstudie, es gibt kein festgelegtes Studienende. An der Studie können Kinder und Jugendliche bis 20 Jahre teilnehmen, die an einem niedriggradigen Gliom (Grad 1 oder 2) erkrankt sind. Patient*innen können zu jeder Phase der Erkrankung teilnehmen, das heißt sowohl bei Erstdiagnose als auch bei einem Rezidiv oder einer Krankheitszunahme. Für die Teilnahme muss eine Biopsie des Tumors erfolgt sein. Nur in Ausnahmefällen darf eine Teilnahme an der Studie ohne Gewebeprobe erfolgen. Dies ist dann der Fall, wenn zwar durch die schwer zugängliche Lage des Tumors keine Biopsie möglich ist, die Diagnose aber mit einer MRT-Bildgebung gestellt werden kann. Fakten: 1. Welche Erkrankung: Gliom 2. Krebsmerkmale: niedriggradiges Gliom (Grad 1 und Grad 2), Gewebeprobe vorhanden 3. Was untersucht die Studie: molekulare und klinische Daten zu Gliomen 4. Ziel der Studie: weiteres Verständnis der Tumorbiologie von Gliomen, um in Zukunft individuellere Therapiemaßnahmen zu entwickeln 5. Wie lange dauert die Studie: kein festgelegtes Studienende 6. Studienmerkmale: Registerstudie