Studienname: Le-Na
Langzeitnachsorge ehemaliger Krebspatient*innen durch Aufklärung über Spätfolgen und Erfassung von Prävalenz der Folgeerkrankungen inklusive prospektiver Niederschrift in einer Datenbank
Kurzbeschreibung
Viele Menschen, die als Kinder oder Jugendliche an Krebs erkrankt waren, haben auch Jahre nach Abschluss der Behandlung ein erhöhtes Risiko für gesundheitliche Spätfolgen. Dennoch fehlt es bisher an flächendeckenden, spezialisierten Nachsorgestrukturen. Ziel der LE-Na-Studie ist es, ein strukturiertes Nachsorgeprogramm für ehemalige Krebspatient*innen aufzubauen, um zukünftig gesundheitliche Spätfolgen besser erkennen und behandeln zu können. Teilnehmen können Frauen und Männer mit abgeschlossener Krebstherapie (Diagnose und Behandlung einer Krebserkrankung im Kindes- oder Jugendalter, also vor dem 18. Geburtstag), sofern sie aktuell nicht in onkologischer Behandlung sind.
Ablauf der Studie
Vorbedingungen
Diagnose:
Krebserkankung als Kind oder Jugendlicher
Therapielinie:
Unabhängig von Therapielinie
Alter: ab 18
Kriterien:
Diagnose und Therapie einer onkologischen Erkrankung im Kindes- oder Jugendalter (vor dem 18. Geburtstag)
Zuordnung
Einarmige Studie
Durchführung
Beobachtung
60 Monate
Studienbeschreibung
Die Langzeitnachsorge nach einer überstandenen Krebserkrankung ist ein wichtiger Bestandteil der Gesundheitsversorgung, da viele ehemalige Patient*innen Jahre später noch gesundheitliche Spätfolgen entwickeln können. Dazu zählen etwa Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Hormonstörungen, Zweittumore oder psychische Belastungen. Diese Risiken werden häufig unterschätzt, besonders wenn die reguläre Nachsorge (min. 5 Jahre nach Therapieende) bereits beendet wurde. Die LE-Na-Studie setzt genau hier an und soll helfen, diese Versorgungslücke zu schließen.
Das Ziel der LE-Na-Studie ist die Einführung, die Evaluation und der Ausbau von Nachsorge-Strukturen für ehemals krebskranke Kinder und Jugendliche, die nun erwachsen sind. Dazu wird im Rahmen der Studie an über zwölf deutschen Standorten ein spezielles Nachsorgenetzwerk aufgebaut. Die ehemaligen Patient*innen erhalten dort eine strukturierte medizinische und psychosoziale Nachsorge in Form von Fragebögen und Gesprächen. Ziel ist es, sowohl die individuellen Gesundheitsrisiken zu erfassen als auch die Zufriedenheit mit dem Angebot zu bewerten. So sollen künftig bundesweit standardisierte Nachsorgestrukturen etabliert werden, die genau auf die Bedürfnisse der Betroffenen zugeschnitten sind. Die Studie beobachtet die Teilnehmer*innen über mehrere Jahre. Erfasst werden unter anderem die Lebensqualität, das Auftreten von Spätfolgen und die Wirksamkeit des psychosozialen Screenings (Früherkennung).
Teilnehmen können Erwachsene mit einer Krebserkrankung in der Kindheit oder Jugend, wenn die reguläre onkologische Nachsorge bereits abgeschlossen ist, mindestens sechs Monate seit Ende einer Chemo- oder Strahlentherapie vergangen sind (bzw. 12 Monate nach Stammzelltransplantation), sie aktuell keine Krebsbehandlung erhalten und die deutsche Sprache gut beherrschen. Ausgeschlossen sind Personen, die bereits in spezialisierten Nachsorgesprechstunden betreut wurden oder nicht einwilligungsfähig sind. Eine anhaltende onkologische Behandlung ist ebenfalls Ausschlusskriterium.
Fakten:
1. Welche Erkrankung: Krebs im Kindes- oder Jugendalter mit abgeschlossener Therapie
2. Krebs-Merkmale: frühere Krebserkrankung, mindestens 5 Jahre nach Therapieende
3. Was untersucht die Studie: Aufbau und Wirkung strukturierter Nachsorge
4. Ziel der Studie: Zufriedenheit mit der Nachsorge und Prävention von Spätfolgen
5. Wie lange dauert die Studie: Laufzeit bis Ende 2027, mehrjährige Beobachtung
6. Studienmerkmale: Beobachtungsstudie zur Erfassung von Daten zur Etablierung einer strukturierten Nachsorge in spezialisierten Zentren
Durchführende Einrichtungen
2. Medizinische Klinik
Studienzentrum | 2. Medizinische Klinik
geschlossen
Geschlecht:
alle
Altersgruppe:
ab 18 Jahren
Therapielinie:
nicht angegeben
Art der Studie:
Beobachtend
