Vorbedingungen
Studienname: CDRB436G2401
Nachbeobachtungsstudie zur Behandlung mit Dabrafenib und/oder Trametinib bei kindlichen Hirntumoren
Kurzbeschreibung
Kinder und Jugendliche mit bestimmten Hirntumoren, vor allem mit einer BRAF-V600E-Mutation, wurden im Rahmen klinischer Studien mit Dabrafenib und Trametinib behandelt. Die Kombination beider Medikamente ist bereits zugelassen, eine Einzeltherapie (Monotherapie) hingegen nicht. Das Ziel der CDRB436G2401-Studie ist es, Langzeitdaten zu der Kombinationstherapie und der Monotherapie mit Dabrafenib und/oder Trametinib zu sammeln, um langfristige Auswirkungen dieser Medikamente auf die Patient*innen zu untersuchen. Teilnehmen können Patient*innen, die bereits in vorherigen Studien teilgenommen haben, in denen sie mit diesen Medikamenten behandelt wurden. Diese Vorstudien (sogenannte „parent-studies“) richteten sich an Kinder und Jugendliche, doch das aktuelle Alter der Patient*innen stellt nun kein Ein- oder Ausschlusskriterium dar.
Ablauf der Studie
Vorbedingungen
Diagnose:
ZNS-Tumore
Therapielinie:
Unabhängig von Therapielinie
Alter: 1 bis 99
Kriterien:
Vorbehandlung mit Dabrafenib und/oder Trametinib in einer Vorstudie, BRAF-V600E-Mutation im Tumor
Zuordnung
Einarmige Studie
Durchführung
Beobachtung
84 Monate
Studienbeschreibung
ZNS-Tumoren sind Geschwülste im zentralen Nervensystem, also im Gehirn oder Rückenmark. Bei Kindern und Jugendlichen gehören sie zu den häufigsten soliden Tumorerkrankungen und können sehr unterschiedlich verlaufen. Je nach Tumorart wachsen sie langsam (niedriggradig) oder schneller und damit aggressiver (hochgradig). Da das kindliche Gehirn besonders empfindlich ist, können selbst gutartige Tumoren Beschwerden verursachen.
Mutationen (genetische Veränderungen) im Erbgut der Tumorzellen spielen bei ZNS-Tumoren im Kindesalter eine wichtige Rolle, da sie Hinweise auf das Tumorverhalten und mögliche Behandlungsmöglichkeiten geben können. Eine solche Mutation ist die BRAF-V600E-Mutation, bei der Zellen dauerhaft ein Wachstumssignal über den sogenannten MAPK-Signalweg erhalten. Dieser Signalweg kann gezielt durch Medikamente wie Dabrafenib und Trametinib beeinflusst werden.
Standardmäßig wird bei diesen Tumoren je nach Lage, Größe und Symptomen zunächst operiert, um den Tumor ganz oder teilweise zu entfernen. Wenn eine Operation nicht ausreicht oder nicht möglich ist, folgt meist eine Chemotherapie als Standard-Erstlinientherapie, zum Beispiel mit Carboplatin und Vincristin.
Bei Tumoren mit nachgewiesener BRAF-V600E-Mutation gibt es inzwischen gezielte Medikamente, die genau in den gestörten Signalweg eingreifen (BRAF-Inhibitoren). Diese sogenannten zielgerichteten Therapien wurden in Studien untersucht und stehen mittlerweile als neue Behandlungsoption auch als Erstlinientherapie statt einer Chemotherapie zur Verfügung.
Die Wirkstoffe Dabrafenib und Trametinib verstärken sich gegenseitig, indem sie die BRAF-V600E-Mutation sowie weitere Stellen des MAPK-Signalwegs blockieren. Die Kombination dieser Medikamente ist bei Kindern ab 1 Jahr mit bestimmten niedrig- oder hochgradigen Hirntumoren (Gliomen) bereits zugelassen, wenn eine systemische Therapie erforderlich ist. In dieser Nachfolgestudie werden auch Patient*innen eingeschlossen, bei denen im Rahmen der ursprünglichen Behandlung nur eines der beiden Medikamente verabreicht wurde, z. B. aus medizinischen Gründen. Da beide Medikamente relativ neu sind und bisher meist im Rahmen von Studien eingesetzt wurden, ist es wichtig, Langzeitdaten zu sammeln, um mögliche langfristige Auswirkungen zu verstehen.
Das Ziel der vorliegenden Phase-4-Studie ist es deshalb, Daten von Patient*innen zu erfassen, die bereits zuvor im Rahmen von Studien mit Dabrafenib und/oder Trametinib behandelt wurden. Dabei wird die bisherige Therapie so fortgesetzt, wie sie im Rahmen der vorherigen Studienbehandlung begonnen wurde. Zusätzlich finden regelmäßige ärztliche Kontrollen statt, um die Wirksamkeit, Verträglichkeit und mögliche Langzeitfolgen zu erfassen. Auch das körperliche Wachstum, die Entwicklung und das allgemeine Wohlbefinden der Kinder und Jugendlichen werden beobachtet. Die Beobachtung im Rahmen der Studie erfolgt für etwa 7 Jahre.
Teilnehmen können Kinder, Jugendliche und auch Erwachsene (ehemalige Kinder-Studienpatient*innen), sofern sie in einer der genannten Vorstudien mit Dabrafenib und/oder Trametinib behandelt wurden (CTMT212X2101, CDRB436G2201 oder CDRB436A2102). Voraussetzung ist, dass die behandelnden Ärzt*innen eine Fortsetzung der Therapie als sinnvoll erachten. Neue Patient*innen, die jetzt erstmals mit der Therapie beginnen würden, werden nicht eingeschlossen.
Fakten:
1. Welche Erkrankung: ZNS-Tumore
2. Krebs-Merkmale: Vorbehandlung mit Dabrafenib und/oder Trametinib in einer Vorstudie, BRAF-V600E-Mutation im Tumor
3. Was untersucht die Studie: Erfassen von Langzeitdaten zur Behandlung mit Dabrafenib und/oder Trametinib
4. Ziel der Studie: Untersuchung der langfristigen Wirksamkeit und Verträglichkeit der Kombinations- und Monotherapie mit Dabrafenib und/oder Trametinib
5. Wie lange dauert die Studie: etwa 7 Jahre
6. Studienmerkmale: Phase-4-Studie, langfristige Beobachtung, Nachfolgestudie
Durchführende Einrichtungen
Klinik für Kinder- und Jugendmedizin
Studienzentrum | Kinder- und Jugendonkologie
offen
Phase IV
Geschlecht:
alle
Altersgruppe:
ab 1 Jahren
Therapielinie:
Erstlinie
Art der Studie:
Interventionell
