Vorbedingungen
Studienname: cAMeLot-2
Wirksamkeit von Bleximenib zusätzlich zur etablierten Therapie (Venetoclax + Azacitidin) bei Patient*innen mit neu diagnostizierter akuter myeloischer Leukämie, die keine intensive Chemotherapie vertragen
Kurzbeschreibung
Die Standardbehandlung einer neu diagnostizierten akuten myeloischen Leukämie (AML) ist in der Regel eine intensive Chemotherapie. Für Patient*innen, die gesundheitlich nicht in der Lage sind, diese intensive Behandlung zu erhalten, steht eine mildere Kombinationstherapie aus Venetoclax und Azacitidin zur Verfügung. Nun wird die Wirksamkeit eines speziell wirkenden Medikaments namens Bleximenib untersucht, das bisher nur im Rahmen klinischer Studien zum Einsatz kommt. In der vorliegenden Studie wird geprüft, ob die zusätzliche Gabe von Bleximenib, einem neuartigen Wirkstoff, der bislang ausschließlich in Studien eingesetzt wird, die Wirksamkeit der Standardkombination verbessern kann. Ziel der Studie ist es herauszufinden, ob Bleximenib in Kombination mit Venetoclax und Azacitidin das Überleben verlängern und die Krankheitsprognose verbessern kann. Teilnehmen können erwachsene Frauen und Männer mit neu diagnostizierter AML, bei denen keine intensive Chemotherapie möglich ist. Voraussetzung ist, dass die Erkrankung entweder ein KMT2A-Rearrangement oder eine NPM1-Mutation aufweist.
Ablauf der Studie
Vorbedingungen
Diagnose:
Akute myeloische Leukämie (AML)
Therapielinie:
Erstlinie / bisher keine Therapie
Alter: ab 18
Kriterien:
neu diagnostizierte AML, keine intensive Chemotherapie möglich, KMTA2-Rearrangement oder NPM1-Mutation
Zuordnung
Randomisierung
Durchführung
Beobachtung
49 Monate
Studienbeschreibung
Akute Leukämien sind schnell fortschreitende, aggressive Krebsarten, die aus unreifen weißen Blut- oder Knochenmarkszellen entstehen und sich meist sehr rasch ausbreiten. Die bösartigen Leukämiezellen entstehen im Knochenmark und verdrängen das gesunde Knochenmark, wodurch nicht mehr ausreichend funktionstüchtige Blutzellen gebildet werden. Typische Krankheitszeichen sind gehäuft auftretende Infektionen, Blutungen, Leistungsminderung und Luftnot. Bei jüngeren Patient*innen wird häufig eine intensive Chemotherapie eingesetzt, mit der in vielen Fällen eine komplette Remission erreicht werden kann. Bei älteren Patient*innen mit AML oder bei Patient*innen, die nicht für eine intensive Chemotherapie geeignet sind, ist alternativ bereits die wirksame Kombinationstherapie Venetoclax + Azacitidin zugelassen. Azacitidin ist ein Chemotherapeutikum, das direkt die Leukämiezellen angreift. Venetoclax ist ein sogenannter BCL-2-Hemmer, der zusätzlich den natürlichen Zelltod der Krebszellen auslöst. Die Kombination der beiden Medikamente wirkt gezielter auf die Leukämiezellen und schont dabei gesunde Zellen. Im Vergleich zur intensiven Chemotherapie ist sie durch die gezielte Wirkung und die geringeren akuten Nebenwirkungen besser verträglich.
Insbesondere bei AML mit NPM1-Mutation, die bei etwa einem Drittel der Betroffenen vorkommt, hat sich diese Therapieform als wirksam erwiesen. Eine weitere, besonders aggressive genetische Veränderung ist das KMT2A-Rearrangement – eine Genfusion, die das unkontrollierte Wachstum weißer Blutkörperchen fördert. Bleximenib setzt genau hier an: Es blockiert gezielt Schlüsselenzyme in einem krankhaft aktivierten Signalweg, der bei diesen genetischen Veränderungen eine zentrale Rolle spielt. Obwohl Bleximenib bislang nicht zugelassen ist, zeigen erste Studien vielversprechende Ergebnisse.
Das Ziel der Phase-III-Studie ist es, zu untersuchen, ob die Ergänzung von Bleximenib zur etablierten Kombination aus Venetoclax + Azacitidin die Wirksamkeit und damit das Überleben verbessert.
Die Studie ist randomisiert und doppelverblindet. Das bedeutet: Die Patient*innen werden zufällig einer Behandlungsgruppe zugeordnet, und weder sie noch das medizinische Personal wissen, wer das Prüfmedikament oder ein Placebo erhält.
Ein Behandlungszyklus dauert 28 Tage. Während dieser Zeit erhalten alle Studienpersonen täglich Venetoclax. An den Tagen 1 bis 7 jedes Zyklus wird zusätzlich Azacitidin verabreicht – entweder als Infusion oder subkutan. Ab Tag 4 beginnen die Patient*innen mit der Einnahme von Bleximenib oder Placebo – jeweils zweimal täglich in Tablettenform. Die Behandlung wird so lange fortgeführt, bis die Erkrankung fortschreitet oder die Therapie nicht mehr vertragen werden kann.
Teilnehmen können erwachsene Frauen und Männer mit einer neu diagnostizierten akuten myeloischen Leukämie und nachgewiesenem KMT2A-Rearrangement oder NPM1-Mutation, die nicht für eine intensive Chemotherapie geeignet sind. Es müssen mehr als 10 % Leukämiezellen (Blasten) im Knochenmark vorliegen.
Fakten:
1. Welche Erkrankung: Akute myeloische Leukämie (AML)
2. Krebs-Merkmale: unbehandelt, NPM1-Mutation, KMT2A-Rearrangement
3. Was untersucht die Studie: Bleximenib + Venetoclax + Azacitidin vs. Venetoclax + Azacitidin + Placebo
4. Ziel der Studie: Prüfen, ob Bleximenib zusätzlich zu Venetoclax + Azacitidin die Wirksamkeit erhöht
5. Wie lange dauert die Studie: Bis zum Fortschreiten der Erkrankung oder Auftreten starker Nebenwirkungen
6. Studienmerkmale: Phase III, randomisiert, placebo-kontrolliert, doppelverblindet
Durchführende Einrichtungen
2. Medizinische Klinik
Studienzentrum | 2. Medizinische Klinik
offen
Phase III
Geschlecht:
alle
Altersgruppe:
ab 18 Jahren
Therapielinie:
Erstlinie
Art der Studie:
Interventionell
